Vorschau: NASCAR All-Star Race
All-Star-Zeit auf dem Texas Motor Speedway - Wer holt sich die ersehnte Million?
Zur Halbzeit der „Regular Season“ macht die NASCAR Cup Series mit den Punkterennen eine kleine Pause und widmet sich dem prestigeträchtigen All-Star Rennen auf dem Texas Motor Speedway. Das 1,5-Meilen-Oval steht aufgrund des mangelnden Spannungs-Faktor seit Jahren in der Kritik. Dennoch glaubt NASCAR an den Standort in Fort Worth und will wieder für volle Tribünen sorgen.

Die Strecke litt in der Vergangenheit deutlich unter dem gewählten 550-PS-Motorenpaket mitsamt der High-Downforce-Konfiguration der Gen-6-Ära. Daher wird das erste Texas-Rennen in der NextGen-Ära, gepaart mit dem 670-PS-Motorenpaket und der Low-Downforce-Einstellung, umso interessanter zu beobachten.

Welche Fahrer starten im All-Star Rennen?
Grundsätzlich sind für die Fixplätze alle Cup-Rennsieger der Saison 2021 und 2022 qualifiziert. Dazu kommen noch alle vergangenen All-Star-Sieger sowie Cup-Champions, solang diese eine Vollzeit-Saison absolvieren.

Die restlichen 16 Charter-Teams, dessen Fahrer keiner der oben genannten Kriterien erfüllt, gibt es zusätzlich das "All-Star Open." Das Qualifikationsrennen ist direkt vor dem Hauptrennen, welches über drei Stages für insgesamt 50 Runden ausgetragen wird. Die Stage-Sieger sowie der Gewinner des Fanvotes starten anschließend im Hauptrennen.

Im aktuellen Fan-Vote stehen Erik Jones, Corey LaJoie, Tyler Reddick und Daniel Suarez vorläufig auf den ersten vier Plätzen.

Wie funktioniert das All-Star Format?
NASCAR zeigt sich beim Ablauf des All-Star Rennens immer wieder sehr experimentierfreudig und so gibt es auch in diesem Jahr einige Änderungen.

Bei der diesjährigen Ausgabe wird das Hauptrennen vier Stages bei insgesamt 125 Runden umfassen. Die ersten drei Stages umfassen jeweils 25 Runden, wobei der Sieger von Stage eins in der finalen Stage auf der Pole-Position starten darf, solange er in Stage zwei und drei innerhalb der Top 15 ankommt.

Der Sieger von Stage zwei startet in der finalen Stage auf der „outside Pole“ (Platz zwei), solange er in Stage drei innerhalb der Top 15 abgewunken wird. Der Stage-drei-Sieger reiht sich für Stage 4 auf Startplatz drei ein. 

Zwischen der zweiten und dritten Stage wird es zu einem Boxenstopp-Wettbewerb kommen. Die schnellste Boxencrew wird beim verpflichtenden Vier-Reifen-Service ein Preisgeld von 100.000 US-Dollar erhalten und qualifiziert ihren Fahrer für Stage 4 auf Startplatz vier. 

Der Sieger der letzten Stage, welche 50 Runden umfasst, wird nach der letzten Zielflagge in Runde 125 um eine Million Dollar reicher sein.

Wer sind die Favoriten?
Die größte Favoritenrolle dürfte wohl Hendrick-Pilot Kyle Larson innehaben, der im Vorjahr sowohl das Texas All-Star Rennen als auch das Playoff-Rennen in Fort Worth gewann. Die meisten aktiven All-Star-Siege haben Larson und Kevin Harvick mit jeweils zwei, während Kyle Busch, Chase Elliott, Denny Hamlin, Kurt Busch und Joey Logano jeweils einmal das volle Preisgeld eintüten durften. 

Die meisten Texas-Rennsiege der aktiven Cup-Piloten hält Kyle Busch mit vier Siegen, wobei der "Candy Man" 15 weitere in der Xfinity- und Truck Series sammelte. Dahinter folgen Harvick und Hamlin mit jeweils drei Erfolgen. Kurt Busch, Logano und Austin Dillon durften jeweils schon einmal Sieger-Burnouts machen.

Rekordhalter beim All-Star Race ist niemand geringerer als der siebenfache Cup-Champion Jimmie Johnson, der viermal die berühmte Million einsackte. Dazu ist er mit sieben Texas-Cup-Siegen auch der erfolgreichste Pilot in Fort Worth jemals.

Die beste Chance auf den All-Star-Sieg für „Underdog“-Teams seit Jahren?
Dass die kleineren Teams 2022 weitaus siegfähiger sind als in den vergangenen Jahren, ist längst kein Geheimnis mehr. So sind mit Ross Chastain, A.J. Allmendinger, Michael McDowell, Brad Keselowski, Bubba Wallace sowie Kurt Busch bereits Piloten qualifiziert, die nicht unter Hendrick-, JGR- oder Penske-Flagge fahren. 

Das macht gerade jenen Teams Hoffnung, die durch die Open-Qualifikation müssen, da das NextGen-Chassis für deutlich größere Chancen als in der Vergangenheit sorgt. 

Fahrerwechsel und Streckeninfos
Allmendinger übernimmt den Kaulig-Chevy mit der Startnummer 16 von Noah Gragson, da der Vorjahres-Indianapolis-Sieger für das All-Star-Rennen qualifiziert ist. Bei Spire Motorsports übernimmt Landon Cassill wieder die Startnummer 77 von Josh Bilicki.

Der Texas Motor Speedway weißt seit seinem Umbau zwei verschiedene Banking-Werte entlang der Steilkurven auf. So haben Turn 1 und 2 einen Neigungsgrad von 20 Grad, während Turn 3 und Turn 4 auf 24 Grad kommen. Die meisten Gelbphasen erlebten die Fans in Fort Worth im Herbst-Rennen 2014, das 13-mal durch das gelbe Tuch verlangsamt wurde.

Letzte Infos und Übertragung
Da Motorvision TV bis Gateway am 5. Juni pausiert, steht für das All-Star-Event die Sport 1+- sowie die TrackPass-Übertragung zur Verfügung. Der Start des All-Star-Open wird in der Nacht von Sonntag auf Montag um 23:30 Uhr (deutscher Zeit!) erwartet. Das Hauptrennen ist für 2 Uhr angesetzt. Blake Shelton gibt zwischen dem Open- und dem Hauptrennen ein Konzert.

Der LTO-Live-Ticker wird auf Twitter ab ca. 23:15 Uhr am Sonntagabend zur Verfügung stehen.