Das dritte Wochenende der EuroNASCAR-Saison 2024 fand auf der britischen Traditionsstrecke von Brands Hatch statt - Dauenhauer, Rehberg und Schaak ziehen Fazit
In Großbritannien gastierte die EuroNASCAR für die elfte Auflage des "American Speedfest". Beim Traditionsevent in Brands Hatch fuhr Tobias Dauenhauer im Bremotion-Chevrolet mit der Startnummer 99 auf einen fünften Platz, während Teamkollege Julien Rehberg erneut den Sieg in Rookie Trophy einfuhr. Dominique Schaak fuhr in die Top 15 und schrammte zweimal am Podest der Trophäe für Neulinge vorbei.
Im Mittelpunkt stand an dem Wochenende allerdings ein Fahrwerksteil, genauer der Dämpfer. Denn der Rennstall rund um Teambesitzer Patrick Brenndörfer hatte mit Defekten zu kämpfen, die womöglich bessere Ergebnisse verhinderten.
Dauenhauer: Top-5-Erebnis am Sonntag "das Maximum"
Der 26-Jährige aus Heppenheim kennt die britische Traditionsstrecke bestens. Denn in der Saison 2021 gewann der nunmehrige Bremotion-Pilot mit der Startnummer 99 den Sonntagslauf der EuroNASCAR-2-Klasse und setzte so einen der Grundsteine für den Vizetitel.
In der Saison 2024 ist Dauenhauer allerdings nach drei Top-5-Ergebnissen in Spanien und Italien weiterhin auf der Jagd nach seinem ersten Saisonsieg in der Pro-Klasse. In Brands Hatch hätte der Knoten platzen können, doch man hatte über das gesamte Wochenende "mit der Fahrzeugbalance und den Dämpfern zu kämpfen", wie der Deutsche auf Nachfrage von 'Leftturnsonly.de' erklärte.
Und das zog sich wie ein roter Faden durch das Wochenende. Nach einem frühen Aus beim Pro-Rennen am Samstag ging Dauenhauer am Sonntag von Startplatz zwölf ins Rennen. Der aktuelle Gesamt-Siebte der Pro-Wertung - mit 167 Punkten - ließ sich vom Startplatz außerhalb der Top Ten nicht beirren und arbeitete sich im Laufe der 40 Runden sukzessive nach vorn.
Im Endresultat stand Platz fünf. Ein Ergebnis, auf das Dauenhauer "stolz" war. "Ich denke, wir haben das Maximum herausgeholt, und das auf einer Strecke, wo das Überholen schwierig ist. Wir können sehr zufrieden sein", gab er sich im Nachgang zufrieden.
Vor dem Venray-Comeback am 29. und 30. Juni hat man im Team einiges vor. "Jetzt gehen wir in die Analyse und werden nach Verbesserungen suchen, aber auch nach dem, was nicht so gepasst hat, wie es sein soll. Wir möchten bei den nächsten Rennen wieder voll angreifen", macht der 26-Jährige deutlich und ergänzt abschließend: "Unser Ziel bleibt wie bisher: Um Siege mitfahren und auf dem Podium stehen."
Rehberg: Vierter Rookie-Trophy-Sieg bestätigt Formkurve
Seit seinem EuroNASCAR-Debüt in Valencia weiß Julien Rehberg zu überzogen. Nach den ersten beiden Wochenenden der Saison reiste der 18-Jährige mit drei Siegen in der Rookie Trophy nach Großbritannien und galt auch dort als Favorit auf das höchste Treppchen.
Doch der Bremotion-Youngster lernte bereits bei der Ankunft, dass das altehrwürdige Asphaltband zu Recht seinen Ruf genießt, Schwierigkeiten auch für die besten Fahrer bereiten zu können. "Mein erster Gedanke war: 'Was ist das für eine Strecke?' Schlichtweg, weil sie so eng und das Überholen schwierig ist", gesteht Rehberg gegenüber 'Leftturnsonly.de.'
Doch den Deutschen, der den blau-weißen Chevrolet Camaro mit der Startnummer 77 pilotiert, traf im Laufe des Wochenendes das Dämpfer-Pech. Ein Schaden sorgte im Qualifying lediglich für Rang 14, Rehberg fand allerdings immer besser in die Spur, auch wenn er erklärte: "Das ist definitiv eine der schwierigsten Strecken, auf der ich je gefahren bin."
Das erste EuroNASCAR-2-Rennen am Samstag nahm Rehberg von Rang 14 in Angriff und fuhr auf Gesamtrang neun und damit zu seinem vierten Top-Ten-Ergebnis der laufenden Saison. Viel wichtiger war aber der vierte Sieg in der Rookie Trophy. "Das hatte ich nicht erwartet, auch weil Mario Ercoli (Vict-Chevrolet, Anm. d. Red.) einfach so viel schneller war als ich. Aber ich hatte viel Glück mit der Safety-Car-Phase. Das hat den Unterschied gemacht", gab er im Nachgang zu.
In der Vorbereitung auf das abschließende Rennen am Sonntag schraubten die Mechaniker nochmals am Auto; eine härtere Fahrwerksabstimmung sorgte schlussendlich für eine bessere Fahrbarkeit des Autos. Doch Rehberg startete nur von Rang 17 und hat sich selbst "nur" ein Top-15-Ergebnis als Ziel gesetzt.
Dies sollte der Bremotion-Fahrer weit übertreffen, denn im Verlauf des Rennens arbeitete er sich bis auf Rang sieben nach vorn und hatte die besten Chancen auf den erneuten Sweep in der Rookie Trophy. Bis es im Finale zur Kollision mit Victor Neumann (Marko-Stipp-Chevrolet) kam; statt des Triumphs ging Rehberg mit leeren Händen aus dem Sonntag. "Das ist doof gelaufen, aber es gehört dazu", macht er nachträglich klar.
Schaak: "Überholen fast unmöglich"
Ebenfalls mit dabei war Dominique Schaak, der den rot-weißen Chevrolet mit der Startnummer 99 in der EuroNASCAR 2 pilotiert und damit teamintern gegen Rehberg um Erfolge in der Rookie Trophy sowie Gesamtwertung konkurriert. Nach seinem elften Platz beim zweiten Italien-Lauf hatte der 33-Jährige große Ambitionen, in England zu seinem ersten Top-Ten-Resultat in der Saison 2024 auszuholen.
Am Samstag langte es in der Qualifikation für Platz 17 und einem knappen vierten Platz in der Rookie Trophy. Am Sonntag hatte Schaak als Gesamt-13. die Top Ten in Griffweite, in der Rookie-Wertung schrammte er allerdings erneut haarscharf am Podest vorbei. Dennoch hat Brands Hatch bei ihm Eindruck hinterlassen: "Die Strecke ist einfach mega und macht echt Spaß." Aber: "Wenn der Fahrer vor dir keinen Fehler macht, ist das Überholen fast unmöglich", erklärt das GT-Ass abschließend.
Mit Bildmaterial von NASCAR Whelen Euro Series / Bart Dehaese
Mit Bildmaterial von NASCAR Whelen Euro Series / Bart Dehaese