Late Models 2023? Dennis Hirtz: “Planen zehn Rennen mit Chris Tate”
3F Racing gab am vergangenen Wochenende in South Carolina das erfolgreiche US-Debüt - Mit ‘Leftturnsonly.de’ hat Dennis Hirtz über das Programm 2023, Fahrer Chris Tate und Xfinity-Pilot Ryan Vargas gesprochen
Seit dem Interview im August vergingen knapp drei Monate. Doch lohnte sich für alle deutschsprachigen NASCAR- und Late-Model-Fans die lange Wartezeit, denn beim US-Debüt in Florence ging 3F Racing mit US-Marine Chris Tate beim “South Carolina 250” an den Start und erreichte das Ziel auf Position 16. 

Grund genug für ‘Leftturnsonly.de’ das Gespräch mit Dennis Hirtz zu suchen. Der Teambesitzer verriet, wie die Zukunft mit Tate aussehen wird, was Xfinity-Pilot Ryan Vargas mit 3F Racing verbindet und merkte zusätzlich an, welche Gemeinsamkeit es mit dem Team Hezeberg aus der NASCAR Cup Series gibt.

LTO: Beginnen wir mit der ersten Frage. Wie geht es nach dem durchaus erfolgreichen Late-Model-Debüt für 3F Racing weiter?
Hirtz: “Das Limited-Late-Model-Rennen war sowohl unser Saisondebüt als auch unser Saisonabschluss. Für 2023 planen wir, zehn Late-Model-Rennen mit Chris zu fahren. Aber da müssen wir uns nach seinem Zeitplan richten, denn er ist ein aktiver US-Marine. Trotzdem sind wir auch gegenüber neuen Nachwuchspiloten total offen."

“Ich hätte zum Beispiel kein Problem damit, einen jungen deutschen Fahrer ans Steuer zu lassen. Neben den Late Models, wo wir mittwochs oder donnerstags fahren können, wollen wir auch zehn in der NASCAR Cup Series absolvieren.”

LTO: Du sprichst von den Late Models. Welche Serie soll es genau werden?
Hirtz: “Wir sind beim South Carolina 250 mit einem Limited Late Model gefahren. Da wollen wir weitermachen, aber auch bei den Stock Late Models starten. Die Autos der beiden Serien sind praktisch gleich, es müssen nur wenige Handgriffe gemacht werden. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, weil es nicht nur für Chris die richtige Entscheidung ist, sondern wir es als neues Team für die sinnvollste Variante halten.

LTO: Wird Chris 2023 auch außerhalb der Late Models fahren?
Hirtz: “Grundsätzlich ist für Chris das große Ziel, über die ARCA und die Trucks so weit wie möglich aufzusteigen. Aber dafür muss er sich erst bei den Late Models weiterentwickeln und Rennerfahrung sammeln. Sollten die Ergebnisse passen, sind wir gerne für ARCA-, Truck- oder Xfinity-Einsätze mit ihm offen. Wir werden Chris sicherlich nicht ins kalte Wasser werfen, er soll sich zuerst die Sporen bei den Late Models verdienen.”

LTO: Bleiben wir beim Thema Fahrer. Der Xfinity-Pilot Ryan Vargas war auch beim “South Carolina 250” zu Gast. Wie sehen da die Pläne für ein mögliches Cup-Engagement mit ihm aus?
Hirtz: “Wir würden uns freuen, Ryan bei seinem Weg zu unterstützen und ihn zu einem Teil von 3F Racing Future machen zu können. Ebenfalls würden wir gerne mit ihm als Driver Coach für junge Late-Model-Fahrer arbeiten. Ryan hat in Florence einen exzellenten Job gemacht.”

“Allerdings kann ich nicht sagen, wer die Cup-Piloten für 2023 sein werden. Denn wir evaluieren das mit unseren Partnern, welcher Fahrer an welchem Rennen teilnehmen wird. Aktuell ist es aber so, dass wir einen kleinen Fahrerpool für Rundkurs- und Ovalrennen haben.”

LTO: Der Twitter-User „nascar_king“ schrieb unter einem LTO-Tweet, dass ihr euer erstes Cup-Rennen erst in Atlanta und nicht beim Daytona 500 absolvieren wollt. Wie viel ist an der Aussage dran?
Hirtz: "Es ist so, dass Daytona unser Wunsch ist, aber nur, wenn alle Partner an Board sind. Ansonsten wäre Atlanta ein gutes Debüt-Rennen, da wir viele zukünftige Partner in der Region haben."

LTO: Abschließende Frage: 3F Racing ist zwar das erste deutsch geführte, allerdings nicht das erste europäische Team im Cup. Denn mit Team Hezeberg ist bereits ein Europäer in der höchsten NASCAR-Klasse unterwegs. Findet da ein Austausch statt?
Hirtz: “Klar ist, dass wir uns an der Strecke begrüßen, die Hand schütteln und uns gegenseitig viel Glück wünschen, auch weil sie eine Phoenix-Racing-Vergangenheit haben. Allerdings findet kein Austausch zwischen uns statt, weil unser Kooperationspartner Chevrolet ist. Aber: Wir sind beide Europäer. Ich hoffe einfach, dass wir unseren Beitrag leisten können, NASCAR spannender zu machen.”

Mit Bildmaterial von 3F Racing