Der NASCAR-Clash wandert nach 43 Auflagen zur Einführung des “Next Gen” vom Daytona Beach ab und startet eine neue Zeitrechnung auf dem Los Angeles Memorial Coliseum (kurz L.A. Coliseum), spezifischer auf dem neu angelegten 400 Meter Asphalt-Oval mit 2,5 Grad Banking.
André Wiegold: “Ich bin absolut vom neuen Clash-Standort überzeugt”
“Ich finde die Idee eines solchen Super-Short-Tracks einfach klasse”, schwärmt André Wiegold vom mutigen Schritt der NASCAR und zieht Parallelen zu den Autospeedway-Ovalen in den Niederlanden: “Ich bin auf Autospeedway-Ovalen aufgewachsen und kenne solche Strecken sehr gut.”
“Dort habe ich schon Rennen mit mehr als 35 V8-Boliden gesehen, die einfach großartig waren, weshalb ich von der Idee, einen Super-Short-Track für den Clash zu nutzen, absolut überzeugt bin,” unterstreicht der Motorvision-TV-Kommentator.
Motorsport-Spektakel im L.A. Coliseum
Eine Unbekannte ist dem Motorsport die zweifache Olympia-Stätte (1932 und 1984) und das Gastgeber-Stadion des ersten Super Bowls (1967) nicht. Denn 2013 starteten die Stadium Super Trucks in einem Off-Road-Rennen durch, 2010 gastierten die X-Games mit einem Rallycross-Rennen in der ehemaligen Heim-Arena der Los Angeles Rams.
Doch eben den NASCAR-Clash, der von 1979 bis 2021 explizit auf dem Daytona International Speedway ausgetragen wurde, gab es außerhalb des "World Center of Racing" noch nicht. Damit ist das Gastspiel der Next-Gen-Renner als Novum einzuordnen, weswegen sich (örtliche) Fans auf einen völlig neuen Ablauf freuen dürfen.
“Das [auf uns zukommende] Format verspricht Spannung pur und erinnert an das Grass-Root-Racing mit den Vorläufen, dem Last-Chance-Qualifier und dem Finale mit einem dezimierten Feld. Ich denke, dass wir sehr gut unterhalten werden,” ist sich Wiegold abschließend sicher.
Format-Übersicht
Das neue Clash-Format liest sich simpel: Nach dem Qualifying am Samstag werden anhand der schnellsten Runden die vier “Heat”-Startaufstellungen bestimmt. Dabei hat jedes Heat eine Länge von 25 Runden und inkludiert zehn Fahrer.
Zusammengestellt werden diese Läufe folgendermaßen: In Heat 1 startet der Pole-Setter des Qualifyings, sowie der 5.,9.,13.,17.,21.,25.,29. und 33. Für Heat 2, 3 und 4 wird nach dem selben Prinzip aufgestellt, wobei Heat 2 mit dem Zweitplatzierten, Heat 3 mit dem Drittplatzierten und Heat 4 mit dem Viertplatzierten beginnt.
Die jeweils vier schnellsten Piloten aus den jeweiligen Durchgängen qualifizieren sich für das “Feature” und bilden ein 16-köpfiges Starterfeld. Jene die sich in den Heats nicht durchsetzen konnten, bekommen in einem der beiden “Last Chance Qualifier”-Läufe die Möglichkeit, sich binnen 50 Runden in die Top 3 zu fahren und somit in das Feature zu rutschen.
Den letzten Platz (P23) im Feature bekommt der Fahrer, der sich weder durch sein Heat-Rennen noch durch das LCQ qualifizieren konnte, und 2021 die meisten Punkte eingefahren hat. Dies bedeutet, dass Kyle Larson (Hendrick Motorsports) selbst bei einem Ausscheiden nach einem LCQ-Lauf aufgrund seines Cup-Titels 2021 bereits als erster Feature-Teilnehmer feststeht. Das Finale wird mit einer Distanz von 150 Runden ein Spektakel für alle NASCAR-Fans bieten.
Ein Oval so kurz wie 1971 nicht mehr
Ganze 50 Jahre fuhr kein NASCAR-Bolide (Cup, Xfinity, Trucks) mehr auf einem Oval, das eine Länge von 0.250 Meilen oder weniger hatte - zuletzt 1971 im Bowman Gray Stadium (0.250 Meilen) und auf dem Islip Speedway (0.200 Meilen).
Da wirken Short-Tracks wie Martinsville oder Bristol gar als Giganten, wenn im L.A Coliseum Stoßstange an Stoßstange 36 Fahrer um den ominösen Clash-Sieg fahren.
Auf die mögliche Siegerliste sollte definitiv Kyle Busch (Joe Gibbs Racing) geschrieben werden, der mit 16 Short-Track-Siegen die meisten im aktiven Fahrerfeld vorzuweisen hat. Aber die meisten Clash-Erfolge haben Kevin Harvick (Stewart-Haas Racing) und Busch-Teamkollege Denny Hamlin mit jeweils drei auf dem Konto.