Vorschau: Coca-Cola 600
Das Coca-Cola 600 markiert das längste NASCAR-Rennen der Saison - MotorvisionTV-Experte André Wiegold erklärt die Hintergründe
Am gleichen Tag wie das Indy 500 oder der Formel-1-GP in Monaco findet das Coca-Cola 600 auf dem Charlotte Motor Speedway statt. Die NASCAR-Kronjuwele sticht nicht nur durch die Distanz hervor, sondern hegt eine rivalisierende Vergangenheit mit dem Indy 500.

MotorvisionTV-Experte André Wiegold erklärt, was es damit auf sich hat und warum es trotz der Next-Gen-Boliden wohl kaum eine Überraschung geben wird.

Die ewige Rivalität zwischen NASCAR und IndyCar
“Das 600-Meilen-Rennen wurde von NASCAR seinerseits angesetzt, um der IndyCar-Serie und dem Indy 500 Konkurrenz zu machen”, stellt Experte Wiegold zu Beginn klar und erklärt, wieso 400 Runden beim längsten NASCAR-Rennen der Saison abgespult werden.

Aufgrund der Rivalität zur IndyCar komme es demnach nicht in Frage, das Kronjuwelen-Rennen zu verkürzen. Allerdings scheint diese Rivalität auf der Chefetage ausgetragen zu werden, denn in der Vergangenheit wagten sich insgesamt zehn Fahrer an der “Double Duty”, wobei lediglich Tony Stewart die vollen 1110 Meilen (Indy 500 + Coca-Cola 600) im Jahr 2001 absolvierte.

Auch wenn das Doppelprogramm aufgrund eines notwendigen Fluges von Indianapolis nach Charlotte “etwas Besonderes” ist, war Kurt Busch im Jahr 2014 der letzte Cup-Pilot in der Geschichte, der sich der Herausforderung stellte.

“Single-File-Racing muss nicht langweilig sein”
Beim NASCAR All-Star Race erlebten die Fans einmal mehr das kritisierte Single-File-Racing, und das obwohl die Next-Gen-Boliden seit dem Clash im LA Coliseum zu überzeugen wissen. Doch Wiegold sieht nicht die neue Fahrzeuggeneration als Grund für “das Fahren an der Perlenkette”. Viel mehr betont der Bochumer, dass die 1,5-Meilen-Ovale diese Art von Racing provozieren.

Dies galt aber nicht für Darlington (1,366 Meilen), Kansas (1,5 Meilen) und insbesondere nicht für das “Superspeedway-Light”-Rennen in Atlanta (1,5 Meilen). Wiegold beweist, dass “1,5er nicht langweilig sein müssen.” 

Das Coca-Cola 600 gehörte in der Vergangenheit allerdings zu den eintönigen 1,5-Meilen-Rennen, bei dem “ein oder wenige Fahrer” dominierten. Denn: Ein echter “Underdog”-Sieg ist rar. Austin Dillon gelang zwar 2017 im unterlegenen RCR-Chevy das Kunststück, allerdings weil sich der Childress-Enkel inmitten eines Spritkrimis zum Sieg zockte. 

Und 2016 dominierte Martin Truex Jr. (damals Furniture Row Racing) das Geschehen völlig und führte 392 von 400 Runden und stellte damit einen neuen Rekord für die meisten Führungsrunden sowie -kilometer während eines Cup-Rennens auf.

Wiegold tippt Cup-Champion der Saison 2017 als Sieger
Weil Charlotte etwas für “erfahrene Piloten” ist, geht Wiegold trotz des engeren Leistungskorridors der Next-Gen-Boliden davon aus, dass ein “üblicher Verdächtiger” names Martin Truex Jr. die Victory Lane besuchen wird. 

Doch: Das Rennen ist lang und zeichnet sich nicht nur durch die Fahrer aus. Denn die Strategie steht im Mittelpunkt, allen voran die Reifen, die in dieser Saison für den ein oder anderen Ärger sorgten. Davon will Wiegold allerdings nichts wissen, der fest davon ausgeht, dass NASCAR “die Kinderkrankheiten in den Griff bekommen” und Charlotte nicht von Plattfüßen oder losen Rädern gezeichnet sein wird.

The Money Team Racing wagt dritten Anlauf
Alle 36 Charter-Teams plus ein Open-Team wagen den Anlauf zum 600-Meilen-Rennen. So wird Ryan Preece, im Zuge des Kontrakts bei Stewart-Haas Racing, die #15 von Rick Ware Racing pilotieren. Noah Gragson löst hingegen A.J. Allmendinger im Kaulig-Chevy mit der #16 ab, während Josh Bilicki in die #77 von Spire Motorsports rotiert. 

Als einziges Open-Team stellt sich The Money Team Racing der Herausforderung, wobei Kaz Grala den dritten Anlauf in der #50 wagt.

Übertragung
Das Coca-Cola 600 wird für die #GermanHomeofNASCAR-Community auf Sport1+ oder dem NASCAR TrackPass verfolgbar sein. Zudem stellt LTO wieder den Live-Ticker zur Verfügung.

Startschuss ist in der Nacht von Sonntag auf Montag um 00:00 Uhr deutscher Zeit.