Vorschau: FireKeepers Casino 400
Die Regular Season der NASCAR Cup Series startet in Michigan in den entscheidenden August - Wem gelingt in den verbleibenden vier Rennen die Qualifikation für die Playoffs?
Der Cup-Zirkus hat den entscheidende Monat für die Playoff-Qualifikation 2022 erreicht. Beim FireKeepers Casino 400 auf dem Michigan International Speedway steht das 23. von 26 Regular-Season-Rennen bevor, allerdings sind noch zwei Playoff-Plätze offen.

Während Fahrer wie Chase Elliott (Hendrick Motorsports), Denny Hamlin (Joe Gibbs Racing) oder Joey Logano (Team Penske) bereits festgesetzt sind, müssen die weiterhin sieglosen Ryan Blaney (Team Penske) und Martin Truex Junior (Joe Gibbs Racing) auf den Rängen 15 und 16 um die Playoff-Teilnahme zittern.

Aber auch Kevin Harvick, Aric Almirola (beide Stewart-Hass Racing) auf den Rängen 17 sowie 18 haben das Playoff-Ticket noch nicht gelöst und stehen aktuell als erste Verfolger unter dem berüchtigten Cut.

Wer löst das Playoff-Ticket?
Sowohl Blaney als auch Truex schenken sich im Kampf um das Playoff-Ticket bislang nichts. Während der Penske-Pilot 2022 fünf Stages gewonnen hat, entschied Truex ganze sieben Segmente für sich. Aber Blaney hat mit sieben zu drei Top-5-Ergebnissen eine bislang deutlich konstanter abgeliefert.

Und: Blaney hat das Selbstvertrauen in Michigan, denn 2021 holte er zu seinem ersten und einzigen Erfolg auf dem Zwei-Meilen-Oval aus, während Truex noch nie auf selbiger Strecke gewinnen konnte. Aber: Truex schnitt in den letzten fünf Michigan-Rennen am besten unter allen Cup-Piloten ab. Mit einer durchschnittlichen Zielankunft von 4.6 schlägt er Blaney (15.2) klar.

Während Blaney und Truex auf dem Papier wohl ihr eigenes Rennen um einen Playoff-Einzug durch einen möglichen Sieg ausfechten werden, ist die Rechnung gleichzeitig mit Harvick zu machen. Denn in den vergangenen fünf Michigan-Rennen siegte der einfache Cup-Champion ganze drei Mal.

Zwar läuft die Saison 2022 alles anderes als erwartet, dennoch ist der Altmeister mit elf Top-Ten-Ergebnissen gleichauf mit Kyle Larson (Hendrick Motorsports) und Kyle Busch (Joe Gibbs Racing). Aber: Harvick auf Rang 17 (-96) sowie Teamkollege Almirola auf Rang 18 (-156) sind, um den Playoff-Einzug zu schaffen, zum Siegen verdammt.

Bitterer kommt es hinter dem SHR-Duo für Michigan-Lokalmatador Erik Jones (GMS Racing) sowie 23XI-Pilot Bubba Wallace, die mit einem Rückstand von 175 bzw. 213 Punkten auf den 16.-Platzierten Truex die Ränge 19 und 20 bekleiden. Sowohl Jones als auch Wallace müssen in den verbleibenden vier Rennen (Michigan, Richmond, Watkins Glen, Daytona) in die Victory Lane fahren, um das vorzeitige Playoff-Ticket zu lösen.

Bleibt Kurt Busch Playoff-berechtigt?
Kurt Busch wird nach dem Pocono- und dem Indy-Road-Rennen auch den Michigan-Lauf verpassen. Der 23XI-Pilot hat mit seinem Sieg in Kansas das Playoff-Ticket bereits gelöst, muss auf dem Papier also nichts fürchten.

Denn nach jüngsten Informationen wird Busch mit dem “Waiver” begnadigt, darf also trotz der verpassten Rennen ab Darlington in der Nacht vom 4. auf den 5. September (deutscher Zeit) an den Playoffs 2022 teilnehmen. Der Champion der Saison 2004 hatte bereits vermeldet, dass er in Richmond das Comeback in der #45 wagen möchte, eine offizielle Bestätigung dessen steht aber noch aus.

Hill feiert Cup-Debüt
Das Cup-Feld in Michigan weist am Sonntag 37 Piloten auf. Denn Richard Childress Racing bringt in der Startnummer 33 Austin Hill zum Cup-Debüt. Der 28-Jährige, der in Fangemeinden als potentieller Nachfolger von Tyler Reddick ab 2024 spekuliert wird, hat 2019 das Truck-Rennen auf selbigem Oval gewonnen. 

Auch bei 23XI Racing kommt es zur nominellen Veränderung. Kurt Busch wird erneut von Ersatzmann Ty Gibbs in der #45 vertreten. Noah Gragson übernimmt planmäßig die #16 von AJ Allmendinger bei Kaulig Racing, während JJ Yeley in der #15 von Rick Ware Racing Joey Hand ablöst. Josh Bilicki pilotiert die #77 von Spire Motorsports.

Übertragung und letzte Informationen
Die NASCAR Cup Series wird am Sonntag (Rennstart ca. 21 Uhr) nicht auf Motorivision TV übertragen. Stattdessen ist für deutschsprachige Fans entweder der Bild-Empfang über Sport 1+ möglich, alternativ und in Textformat aber auch der LTO-Live-Ticker.

Die Stage-Längen für das 400-Meilen-Rennen betragen 45 (S1), 75 (S2) und 80 (S3) Runden. Der Gelbrekord wurde beim zweiten Termin 2006 aufgestellt, wo Matt Kenseth nach zehn Gelbphasen die Nase am Ende vorne hatte. Allerdings wurden ganze drei Mal (1973, 1984, 1999) alle 400 Meilen unter grüner Flagge ausgetragen.