Atlanta Motor Speedway: Wer gewinnt das zweite Rennen auf dem Superspeedway-Lite?
Für das 19. Saisonrennen gastiert die NASCAR Cup Serie zum zweiten Mal in dieser Saison auf dem Atlanta Motor Speedway.
Die Strecke wurde erst im letzten Winter von einem der charakteristischsten Speedways zu einem Mini-Superspeedway umgebaut. Dafür wurde nicht nur das Banking von 24 auf 28 Grad erhöht, sondern auch die Strecke in den Geraden und Kurven um circa vier Meter verschmälert. Einzig der Start/Ziel-Bogen des Quad-Ovals wurde verbreitert.
Nach den Erfahrungen aus dem Premieren-Rennen im März wurde außerdem der Bump am Ausgang von Kurve zwei geglättet und die Position der SAFER-Barriere des Doglegs auf der Turn-1-Seite verändert, um einen besseren Einfahrtswinkel für den Kurveneingang zu erlauben.
Atlanta das Wild Card Rennen
Atlanta hat eine lange Geschichte im NASCAR Cup, schließlich ist die Strecke seit 1960 durchgängig im Kalender, meist sogar mit mehreren Rennen pro Jahr, doch mit dem Superspeedway-Lite-Umbau wurden die Karten neu gemischt.
Beim Blick auf die Strecken-Statistik sollte man meinen, dass Kurt Busch mit vier Cup Siegen, Kevin Harvick mit drei Cup-Siegen (und sechs in Xfinity- / Truck-Serie) oder Kyle Busch mit zwei Cup Siegen (sowie neun in den beiden Nachwuchsserien) den Sieg unter sich ausmachen werden. Auch Brad Keselowski war bereits zwei Mal erfolgreich. Denny Hamlin und Ryan Blaney folgen mit einem Sieg.
Doch für das kommende Rennen sollte das Augenmerk eher auf den Superspeedway-Experten und möglichen Überraschungskandidaten liegen. Im ersten Rennen konnte sich schließlich William Byron die karierte Flagge abholen, ein Fahrer den sicher nicht viele auf der Rechnung hatten.
Auf dem Weg zu 16 verschiedenen Rennsiegern 2022?
NASCAR´s Plan kleine Team konkurrenzfähiger zu machen geht bislang voll auf. Mit Tyler Reddick gab es in Road Amerika nicht nur den fünften erstmaligen Cup-Renn-Sieger, sondern auch den 13. verschiedenen Rennsieger in dieser Saison. Dabei fehlen einige große Namen wie Martin Truex Jr., Ryan Blaney, Christopher Bell, Brad Keselowski noch auf dieser Liste.
Außerdem bleibt die Frage, ob es nicht noch weitere Überraschungssieger gibt. In dieser Hinsicht sollte man z.B. auf den Daytona 500 2021 Sieger Michael McDowell achten, der in den letzten Rennen oft in den Top-10 zu sehen war.
Auch die beiden Daytona-Sieger von 2018 Austin Dillon und Erik Jones sowie der diesjährige Daytona Duel Sieger Chris Buescher sollten aufgrund der ähnlichen Streckencharakteristik Chancen haben.
Eins steht auf jeden Fall fest: bei nur drei verbleibenden Playoff-Plätzen die noch nicht für die Rennsieger reserviert sind, kann sich Niemand mehr sicher fühlen, der noch nicht erfolgreich war.
Die Intensität wird bei nur noch acht verbleibenden Rennen in der regulären Saison grade bei den Wild Card Rennen wie Atlanta und Daytona enorm ansteigen, denn für viele Teams ist es die beste Möglichkeit doch noch das goldene Playoff-Ticket zu lösen.
Starterfeld mit drei Fahrerwechseln
Für den zweiten Besuch in Atlanta gehen nur die 36 Charter-Teams an den Start. Im März waren es 37 mit der Anmeldung vom NY Racing Team rund um Fahrer Greg Biffle.
Trotzdem wird es drei Fahrerwechsel im Feld geben. Garrett Smithley wird den Rick Ware Racing Ford mit Startnummer 15 von Joey Hand übernehmen. Noah Gragson ersetzt AJ Allmendinger im Kaulig Racing Chevrolet #16 und BJ McLeod kehrt zurück an das Steuer des Nummer 78 Live Fast Motorsports Ford zurück, der in Road America von Kyle Tilley pilotiert wurde.
Verändertes Personal in der Boxengasse
In der Pit-Road gibt es außerdem einige erwähnenswerte Veränderungen. Nachdem Bubba Wallace zuletzt scharfe Kritik an seiner von Joe Gibbs Racing an 23 XI Racing geliehene Boxenstopp-Crew geübt hatte, reagiert JGR nun.
Bell, der aktuell auf dem letzten Playoff-Platz liegt, bekommt zwei junge Crew-Mitglieder von Wallace (darunter der Enkel von JGR-Gründer Joe Gibbs, Jackson Gibbs) und einen neuen hintern Reifenwechsler, der zuvor am Indycar vom amtierenden Meister Alex Palou arbeitete.
Im Gegenzug erhält das Team von Bubba Wallace zwei Mitglieder die zuletzt an Bell´s Toyota geschraubt hatten.
An der Box von Chris Buescher gibt es ebenfalls eine Änderung. RFK hat den Einspruch gegen die Strafe aus Nashville zurückgezogen und somit wird Travis Peterson ersatzmäßiger Crew Chief von Buescher.
Übertragung mit möglichen Regen-Delays
Für die 400 Meilen (260 Runden) sind die Stagen-Längen auf 60 (Stage 1), 100 (Stage 2) und 100 (Stage 3) Runden festgelegt. Motorvision TV wird das Rennen mit deutschem Kommentar ab 20:30 Uhr zeigen. Die grüne Flagge wird gegen 21:27 deutscher Zeit erwartet.
Obwohl das Rennen mit nur 400 Meilen und den hohen Geschwindigkeiten theoretisch eher kurz ausfallen sollte, könnte es ein langer Abend werden. Im letzten Atlanta-Rennen gab es elf Cautions – typisch für einen Superspeedway. Der Rekord liegt bei 14 und wurde im zweiten Rennen 2007 aufgestellt.
Doch das ist nicht der einzige Grund: Für Sonntag ist ein sehr wechselhaftes Wetter mit 60% Regenwahrscheinlichkeit vorhergesagt. Auf Regen-Verzögerungen sollte man sich also einstellen. Atlanta hat Lichter, es kann also lange Gefahren werden. Eine Verschiebung auf Montag wäre aber ebenfalls möglich.
Durch die deutschsprachige TV-Übertragung wird der LTO-Liveticker pausieren und erst nächste Woche für New Hampshire zurückkehren.