Nach der gelungenen Premiere in Gateway müssen die Cup-Piloten nun zum zweiten Mal in der Saison auch Rechtskurven bewältigen, denn es geht auf den Sonoma Raceway in Kalifornien. Der Rundkurs ist bekannt für die sandigen Auslaufzonen und den relativ großen Höhenunterschied von 49 Metern.

Im Gegensatz zu den letzten beiden Cup Rennen (2021 und 2019) wird in diesem Jahr wieder die 1,9 Meilen Streckenvariante ohne „Carousel“ im Innenbereich gefahren. Der sogenannte „Club Circuit”, welcher auch als „The Chute” (Die Rutsche) bezeichnet wird, wurde 1998 in der Cup Serie eingeführt und bis einschließlich 2018 durchgehend befahren. Dadurch kommen die Cup-Autos in diesem Jahr nicht mehr in Kontakt mit der Dragsterbahn im Inneren der Strecke. 

Die Asphaltstrecke bietet zwölf technisch anspruchsvolle Kurven. Der Caution Rekord von neun Gelbphasen wurde im Jahr 1990 aufgestellt.

Für Martin Truex Jr. läuft die aktuelle Cup-Saison bisher unauffällig gut, denn er liegt auf dem fünften Platz der Fahrerwertung, jedoch fehlt bislang ein Rennsieg. Dies könnte sich nun in Sonoma ändern, schließlich gilt er durch seine drei Sonoma-Siege als Favorit. 

Des Weiteren kehrt Cole Pearn für dieses Wochenende als Team-Ingenieur zurück. Mit Pearn als Crew-Chief gewann Truex nicht nur 2017 die Cup-Meisterschaft, sondern auch zwei seiner drei Siege in Sonoma. Pearn wurde in der gemeinsamen Zeit der erste kanadische Crew-Chief der ein Cup-Rennen gewinnen konnte.

Truex JGR-Teamkollege Kyle Busch konnte sich bereits zwei Mal über seinen Sieg freuen, während Kurt Busch, Kevin Harvick und Kyle Larson mit je einem Win folgen. Der erfolgreichste Fahrer in Sonoma ist Jeff Gordon mit fünf Victory-Lane-Besuchen zwischen 1998 und 2006.

Beim 16. Punkterennen der Saison wurden zwar keine Open-Teams angemeldet, doch das heißt nicht, dass bei den 36 Charter-Teams nicht rotiert wird. Denn traditionell kommen die sogenannten Road Course Ringer, also Experten für Rundkurse, bei mehreren Teams zum Einsatz.

So übernimmt der ehemalige BMW-DTM-Pilot Joey Hand den Rick-Ware-Racing-Ford mit der Startnummer 15 von Parker Kligerman. Hand hatte den Wagen bereits beim Rennen auf dem Circuit of the Americas bewegt. Dort wurde er 35er.

Bei Live Fast Motorsports übernimmt Scott Heckert die Nummer 78 von BJ McLeod. Heckert fuhr letzte Woche mit dem 13. Platz in Gateway sein bestes Karriere–Ergebnis in der Xfinity-Serie ein. Neben seiner Rennfahrer-Karriere ist Heckert als Ingenieur bei einem LMP3 Team der IMSA Prototype Challenge Serie angestellt.

Bei Kaulig Racing bleibt A.J. Allmendinger im Chevrolet mit der Nummer 16. Allmendinger gilt auf den Rundkursen als echter Geheimfavorit, schließlich konnte er in der vergangenen Saison auf dem Indianapolis Roval gewinnen. Auch auf dem COTA vor einigen Wochen stand er in der letzten Runde kurz vor dem Sieg, wurde dann jedoch unsanft von Ross Chastain ins Kiesbett geschoben. Möglicherweise wird diese offene Rechnung nun in Sonoma beglichen.

Chris Buescher wird nach seiner COVID-Erkrankung wieder zurück ans Steuer seines RFK-Racing-Fords kehren. NASCAR hat wie erwartet genehmigt, dass er trotz des verpassten Rennens in Gateway Playoff-Berechtigt bleibt. 

Für die 350 Kilometer (110 Runden) sind die Stage-Längen auf 25 (Stage 1), 30 (Stage 2) und 55 (Stage 3) Runden festgelegt. Da Motorvision TV bis zum zweiten Atlanta-Rennen am 10.7. pausiert, steht euch für dieses Rennen die Übertragung von Sport 1+ (ab 21:30 Uhr) oder die vom Trackpass zur Verfügung. Die grüne Flagge wird für 22:15 deutscher Zeit erwartet.

Sonoma markiert wie gewohnt den Abschluss der diesjährigen NASCAR-Übertragung auf dem US-Sender Fox. Nachdem es nach Sonoma die einzige Woche ohne Rennen im Cup-Kalender gibt, wechselt die Übertragung für die restliche Saison zum Sender NBC, welcher uns bis zum Finale in Phoenix begleiten wird.

Das englischsprachige Fox Kommentatoren-Team wird am Wochenende noch einmal durch Tony Stewart ergänzt. Der dreifache Cup-Champion und Stewart-Haas-Racing Teambesitzer kehrt nach den Auftritten beim Clash im L.A. Coliseum und dem Daytona 500 zum dritten Mal in dieser Saison zurück ans Mikrofon. Dabei wird „Smoke“ sicherlich die ein oder andere Insider-Information bereitstellen können, schließlich konnte er in seiner Cup-Karriere drei mal in Sonoma gewinnen. Er ist jedoch nicht der einzige Sonoma-Sieger im Booth, denn auch Clint Bowyer konnte hier 2012 gewinnen.

Durch das Aussetzen der deutschsprachigen Übertragung stellt euch LTO wie gewohnt den Liveticker zur Verfügung.