Tate:"Daytona ist einfach unbeschreiblich"
Christopher Tate: "In Daytona zu fahren, ist einfach unbeschreiblich"
Noch im November überzeugte Christopher Tate beim Late-Model-Rennen in Florence, South Carolina. Im Rahmen des ARCA-Tests am vergangenen Wochenende hat der US-Marine mit ‘Leftturnsonly.de’ über seinen Werdegang gesprochen.
"Seit ich denken kann, habe ich eine Leidenschaft für NASCAR und für den Motorsport im Allgemeinen. Mein erstes NASCAR-Rennen vor Ort habe ich im April 2004 in Texas gesehen, als ich gerade einmal vier Jahre alt war. Seitdem bin ich dem Sport verfallen und träume davon, selbst ein Teil davon zu werden", erklärte der bodenständige Tate zu Beginn des Gesprächs.

Hauptberuflich als US-Marine aktiv nimmt der Development Driver von 3F Racing noch spartanisch am Renngeschehen teil. Sein Ziel: Eines Tages nicht nur in der ARCA Series zu fahren, sondern auch den Aufstieg in die Trucks zu schaffen. "Ich habe Dennis (Hirtz, Anm.) und Paul (Wiedeler, Anm.) beim vergangenen Coca-Cola 600 in Charlotte getroffen, als ich ein Gast von David Starr war."

"Zufällig arbeitete Paul an dem Wochenende für David. Wir haben uns unterhalten und ich habe ihm sofort meine Absichten erklärt, in der NASCAR fahren und einen ARCA-Test absolvieren zu wollen", rekonstruierte Tate den ersten Kontakt zu 3F Racing und führte fort: "Paul stellte mich noch am gleichen Tag Dennis vor und wir haben uns sofort wie beste Freunde verstanden."

"Ich habe sofort bemerkt, dass er die gleiche Leidenschaft wie ich hat, er allerdings in der Owner- und ich in der Fahrer-Rolle. Wenn ich zurückblicke, glaube ich, dass das so passieren musste. Wir beiden wollen unseren Kindheitstraum Realität werden lassen", rundete der US-Marine ab.

Was Tate zu dem Zeitpunkt noch nicht erahnen konnte: Für den Teilzeit-Piloten ging von da an eine Tür nach der anderen auf. Nach dem South Carolina 250 in Florence, wo er den 3F-Racing-Boliden auf den 16. Platz fuhr, hatte er endgültig Lunte gerochen und suchte nach Möglichkeiten, einen ARCA-Test zu absolvieren.

"Ich habe Freunde von mir, darunter Robby Lyons und Zachary Tinkle, nach Hilfe gefragt und sie haben mir Andy Hillenburg, den Besitzer von Fast Track Racing, vermittelt", betonte Tate. "Andy hat mir das Vertrauen geschenkt, eines seiner Autos in den Steilkurven von Daytona bewegen zu dürfen. Das bedeutet mir sehr viel."

Bevor er allerdings seine ersten Runden beim ARCA-Test in Daytona drehte, erklärte Tate: "Ich habe das klare Ziel vor Augen, den Schritt zu schaffen. Ich habe nicht den traditionellen Weg gehabt, deshalb gebe ich alles dafür."

"Ich freue mich, in Daytona fahren zu dürfen. Nicht viele können behaupten, das gemacht zu haben. Ich werde jeden Moment genießen und abhängig vom Test, möglicherweise nach potenziellen Partnern für das Rennen nächsten Monat (Lucas Oil 200 am 18.2., Anm.) suchen."

Nachdem Tate seinen Test am Freitag absolviert hatte, setzte der US-Marine für den Samstag aus. Seine Rundenzeit von 49.468 reichte am Freitag für Rang acht, nach dem Samstag stand allerdings Gesamtrang zwölf von 61 zu Buche. Ein akzeptabler Einstand.

"Ich bin sprachlos", resümierte Tate in knappen Worten im Nachgang den ARCA-Test. "Ich habe den Traum gelebt, den so viele Menschen nur träumen können. Ich werde nie vergessen, wie viel Glück ich gehabt habe, das gemacht zu haben."

"In Daytona zu fahren, ist einfach unbeschreiblich. Ich habe so etwas noch nie gespürt, wie ein Auto sich in den Kurven so stabil verhält und man förmlich in den Sitz gedrückt wird. Obendrein durfte ich die Erfahrung machen, das Drafting mit einem der besten Autos zu üben. Es ist schwer, mehr zu verlangen", rundete Tate ab.

Mit Bildmaterial von Gavin Newton/Running's Racing Designs LLC