VORSCHAU: BUSCH LIGHT CLASH
Vorschau: Busch Light Clash at The Coliseum
Die NASCAR Cup Series startet in die Saison 2023 - Joey Logano als amtierender Champion und Clash-Sieger der Favorit
Die seit dem Phoenix-Finale anhaltende Winterpause ist vorbei. Mit dem Busch Light Clash, der im L.A. Coliseum am Montagmorgen ab 01:00 Uhr (deutscher Zeit!) über die Bühne gehen wird (HIER im Live-Ticker auf Twitter), findet das erste Cup-Rennen in der Saison 2023 statt. Allerdings ist der Busch Light Clash kein Punkterennen. Die ersten Zähler für die Meisterschaft gibt es erst bei der 65. Daytona-500-Ausgabe am 19. Februar.

Wer biegt Joey Logano?

Als amtierender Cup-Champion sowie Clash-Sieger sind alle Augen auf den Penske-Fahrer gerichtet. Dabei genießt Logano bereits vorab einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Weil er als Champion der Saison 2022 die meisten Punkte in der Saisonwertung sammelte, ist ihm ein Startplatz im Finale garantiert.

An diesem Finale, dem Clash, nehmen allerdings nicht alle 36 gemeldeten Charter-Autos teil, sondern nur 27. Für neun Fahrer wird also der Clash-Sieg ein Traum bleiben.

Doch wie ist das Format aufgebaut? Theoretisch sind zwar 40 Startplätze für das Qualifying zugelassen, antreten werden laut der Meldeliste allerdings nur die 36 Charter-Autos. Das am Samstag ausgetragene Qualifying bestimmt die Reihenfolge für die Heat-Rennen am Sonntag.

Die Startformationen für die vier Heat-Rennen, die je über 25 Runden gehen, werden folgendermaßen ermittelt: Der Pole-Setter, sowie die Plätze  5., 9., 13. usw. des Qualifyings landen in Heat 1. Im zweiten Heat starten jene Fahrer, die im Qualifying die Plätze 2, 6, 10, 14 usw. erreicht haben.

Auch für Heat 3 und Heat 4 ändert sich diese Regel nicht, wobei Heat 3 aus den Qualifying-Platzierungen 3, 7, 11, 15, usw. und Heat 4 aus den Rängen 4, 8, 12, 16 usw. zusammengestellt werden.

Bei 36 gemeldeten Autos werden in jedem Heat neun Fahrer starten. Für den Clash qualifizieren sich allerdings nur die besten fünf aus dem jeweiligen Heat. Dadurch sind 20 der 27 Startplätze vorab belegt. Die übrigen sieben werden über die Last Chance Qualifiers 1 und 2 ermittelt werden.

Im LCQ 1 starten alle Nicht-Clash-Qualifikanten aus Heat 1 und 3, im LCQ 2 jene aus Heat 2 und 4. Die besten drei aus dem jeweiligen LCQ rutschen in den Clash. Allerdings bleibt dann immer noch ein Startplatz über.

Diesen nimmt jener Pilot ein, der 2022 die meisten Punkte gesammelt hat. Sollte sich aber Logano, den es in diesem Fall betrifft, über ein Heat-Rennen qualifizieren, dann wird der Startplatz an jenen Fahrer abgegeben, der von allen Nicht-Clash-Qualifikanten in der Vorsaison die meisten Punkte gesammelt hat.

Haley auf der Pole-Position, Gibbs-Auto brennt ab
Justin Haley hat im Kaulig-Chevrolet das erste Qualifying der Saison für sich entschieden. Mit 13,413 Sekunden war der Pilot mit der Startnummer 31 der einzige Fahrer im gesammten Feld, der einen Rundenspeed von knapp mehr als 67 Meilen pro Stunde hatte (HIER das Qualifying-Ergebnis).

Zweiter wurde Kyle Busch, Christopher Bell (Joe Gibbs Racing), William Byron (Hendrick Motorsports) und Aric Almirola (Stewart-Haas Racing) komplettieren die Top 5. Der amtierende Clash-Sieger Logano landete im Qualifying hingegen nur auf Rang 17.

Unglücklich verlief das Zeitfahr-Training hingegen für Ryan Blaney. Der Penske-Fahrer wurde nur 35. Doch was war geschehen? Blaneys Qualifikationszeit war die 11. schnellste zu diesem Zeitpunkt, wurde aber letztendlich aberkannt, weil er nach einem Dreher in einer Hot Lap in die falsche Richtung auf die Gegengerade fuhr und sein Auto drehte, um die Runde mit Geschwindigkeit zu beenden.

Weil dies aber gegen die Regularien verstößt, wurde seine Zeit aus der Wertung genommen. Schlimmer erwischte es hingegen Ty Gibbs. Die Startnummer 54 fing im abschließenden Training Feuer. Zwar konnte das Team den entstandenen Schaden reparieren und so auf das Backup-Auto verzichten, weil aber NASCAR einige Reparaturen als "unapproved adjustments" vernahm, durfte Gibbs nicht am Qualifying teilnehmen.

Im Training gerieten zudem Chase Briscoe (Stewart-Haas Racing) und AJ Allmendinger (Kaulig Racing) aneinander. Während Briscoe in die Seite von Allmendinger fuhr, schob Letzterer den Ford-Fahrer in die Streckenbegrenzung.

L.A. Coliseum 2024 ein Punkterennen?
Schenkt man den jüngsten Meldungen der ‘Los Angeles Times’ Aufmerksamkeit, dann könnte das L.A Coliseum für die Saison 2024 mehr als nur die Gaststätte für den Busch Light Clash werden.

Denn aufgrund des bestätigten Umbaus des Auto Club Speedway nach dem Pala Casino 400 am 26. Februar, droht Südkalifornien der Verlust des Punkterennens. Das Zwei-Meilen-Oval wird zum Halb-Meiler umgebaut. Allerdings könnte die Fertigstellung bis zu zwei Jahre dauern.

Um zumindest für 2024 nicht auf das einzige Punkterennen in Südkalifornien verzichten zu müssen, könnte deshalb das L.A. Coliseum zum Austragungsort avancieren. Eine Bestätigung seitens NASCAR, ob die Heimstätte des College-Football-Teams USC Trojans tatsächlich zum temporären Auto-Club-Nachfolger werden wird, gibt es allerdings noch nicht.

Wer nimmt am Clash teil?

Teilnehmen am Clash werden alle 36 Charter-Teams der Saison 2023 (Die Meldeliste). Doch im Fahrerfeld hat sich für das NASCAR-Jubiläumsjahr einiges getan.

Der Vorjahres-Clash-Zweite Kyle Busch hat sich von Joe Gibbs Racing verabschiedet und wird in der Startnummer 8 von Richard Childress Racing im BetMGM-Design an den Start gehen.

Bei der Clash-Premiere 2022 in Los Angeles, startete Kyle Busch von der Pole-Position ins 150-Runden-Rennen, wurde aber in der Entscheidung von Logano im Penske-Ford geschlagen.

Rick Ware Racing wird die Startnummer 15 nicht nur mit Riley Herbst für das Daytona 500 besetzen, sondern hat für den Clash JJ Yeley ins Auto gesetzt. Teamkollege wird weiterhin Cody Ware sein, der in der Startnummer 51 fährt.

AJ Allmendinger gibt unterdessen sein Vollzeit-Comeback. War der Kalifornier 2021 sowie 2022 lediglich Teilzeit für Kaulig Racing im Cup unterwegs, wird Allmendinger erstmals seit 2018 einer kompletten Saison nachgehen. Der Rundkurs-Spezialist wird in der Startnummer 16 zu sehen sein.

Stewart-Haas Racing hat ein Cockpit neu besetzt: Ryan Preece beerbt Cole Custer in der Startnummer 41. Während es für Preece das zweite Cup-Vollzeit-Engagement (nach seiner Zeit bei JTG Daugherty) werden wird, wird Custer 2023 ins Lenkrad der Startnummer 00 im Xfinity-Auto von Stewart-Haas Racing greifen.

Mit 18 Cup-Starts im Rücken, wird Rookie Noah Gragson in der Startnummer 42 in sein erstes Vollzeit-Jahr begehen/beginnen/fahren. Der 24-Jährige aus Las Vegas startet an der Seite von Erik Jones (#43). Aber auch der Teamname hat sich geändert: Aus Petty GMS Motorsports wurde Legacy Motor Club.

Auch bei 23XI Racing hat sich etwas getan. Tyler Reddick wurde vorzeitig seiner Pflichten bei Richard Childress Racing entbunden und wird den Toyota mit der Startnummer 45 fahren. 
Ty Gibbs, der neben Gragson der zweite Rookie im Feld ist, hat das vierte Joe-Gibbs-Racing-Cockpit für sich beansprucht. Allerdings wird die Startnummer 18 nicht mehr zu sehen sein. JGR wird mit der Startnummer 54 in die Saison 2023 starten, nachdem er bereits im Vorjahr als Ersatzmann von Kurt Busch bei 23XI Racing unterwegs war.

Bei Spire Motorsports gab es ebenfalls einen Neuzugang: Ty Dillon übernimmt Vollzeit die Startnummer 77. Dillon war 2022 noch für Petty GMS Motorsports/Legacy Motor Club unterwegs, das einjährige Engagement entpuppte sich allerdings als Fehlgriff.