Das Bluegreen Vacations Duel als Qualifikationsrennen für das Daytona 500 - Jacques Villeneuve und Noah Gragson sind qualifiziert
Alljährlich findet seit 1959 das Bluegreen Vacations Duel (ehemals Twin 125s) als Qualifikationsrennen für die Startaufstellung des Daytona 500 statt. Alle Charter-Teams sind bereits für das “Great American Race” qualifiziert und werden in den Duel-Läufen lediglich die Startaufstellung (mit Ausnahme der ersten Reihe) ausfahren.
Am Donnerstagmorgen (deutscher Zeit) langte die Zeit der Open-Team-Fahrer Jacques Villeneuve (Team Hezeberg) und Noah Gragson (Beard Motorsports), um sich gegen die vier weiteren Kontrahenten (Biffle, Grala, Hill, Yeley) der Charter-losen Teams zu qualifizieren.
Das Format: Direkte Qualifikation der Top 15 pro Duel-Lauf
Das Format zu den beiden Duel-Läufen lässt sich simpel erklären: Nach dem Qualifying, zur Ermittlung der ersten Startreihe beim Daytona 500, teilt sich das Feld gemäß der ungeraden und geraden Qualifying-Plätze für das Duel 1 und das Duel 2 auf.
Es sieht wie folgt aus: Der Pole-Setter (in dem Fall Kyle Larson, Hendrick Motorsports), der Drittplatzierte usw. bis zum 41. der Entry-List - eben alle ungeraden Positionen - treten in Duel 1 über eine Distanz von 60 Runden an. Am Ende des Duels fixieren die 15 besten Fahrer ihre Startposition für das Daytona 500, allerdings für die ungeraden Plätze (3,5,7,9 usw.), wobei Larson - unabhängig vom Ausgang - die Pole-Position behalten wird.
Selbiges zeichnet sich beim zweiten Duel-Lauf ab, bei dem jene Piloten antreten, die das Qualifying auf einer geraden Platzierung abgeschlossen haben. Hier gilt ebenfalls wie in Duel 1: Die Top 15 fixieren einen geraden Startplatz, wobei der Zweitplatzierte (in diesem Fall Larson-Teamkollege Alex Bowman) des Zeitfahr-Trainings seine Startposition beim Daytona 500 behält, völlig unabhängig vom Duel-Ergebnis.
So stehen die ersten 32 Fahrer fest. Die Plätze 33 bis 36 füllen jene Teams auf, die einen Charter besitzen, jedoch nicht in die Top 15 ihres jeweiligen Duels gefahren sind. Ihre genaue Platzierung wird anhand der Qualifying-Zeit ermittelt.
Nachdem Villeneuve und Gragson bereits als Open-Teilnehmer für das wichtigste NASCAR-Rennen des Jahres feststehen, werden Kaz Grala (The Money Team Racing), Greg Biffle (NY Racing Team), J.J. Yeley und Timmy Hill (beide MBM Motorsports) die Startplätze 39 und 40 ausfechten.
Greg Biffle kämpft weiterhin um die Teilnahme
Greg Biffle kehrt zumindest für ein One-Off in den Cup-Zirkus mit dem NY Racing Team in der Startnummer 44 zurück. Der Veteran und 19-fache Cup-Sieger muss tatsächlich um die Teilnahme zittern.
Weil er sich mit einem Rundenschnitt von 176.125 Meilen pro Stunde (51.100 Sekunden, P38) weder gegen Villeneuve (36.), Gragson (33.) oder Grala (37.) im ersten Quali-Segment durchsetzen konnte, muss er nun eben gegen Grala, Yeley und Hill ran. Wichtig für ihn ist: Er muss der bestplatzierteste Pilot in seinem Duel sein, um die Teilnahme perfekt zu machen.
Tatsächlich wäre es sein erster nicht-Start beim Daytona 500 seit seiner Teilzeit-Debüt-Saison bei Roush Racing (heute RFK Racing) im Jahre 2002, wo er ebenfalls die Qualifikation nicht schaffte. Für Villeneuve ist hingegen eine Premiere, nachdem er es bereits 2008 erfolglos mit Bill Davis Racing probierte.
Damit ist der Formel-1-Weltmeister von 1997 der erst elfte Kanadier, der beim “Great American Race” am Sonntag starten wird. Seine Vorgänger: Don Biederman, Trevor Boys, Jim Bray, Dick Foley, Bill Foster, D.J. Kennington, Vic Parsons, Nick Rampling, Earl Ross und Roy Smith. Parsons (Bill Seifert) erzielte mit Platz sieben im Jahr 1973 das beste Ergebnis eines Kanadiers.
Matt Kenseth als letzter Duel- und Daytona-500-Sieger, Bowman mit Rekord
Einen kurzen Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt, dass seit 2012 der spätere Daytona-500-Sieger im selben Jahr ohne Duel-Erfolg blieb. Somit wartet Kenseth seit zehn Jahren auf einen Nachfolger, der seinerseits die “Durstrecke” nach dem Erfolg von Dale Earnhardt Junior im Jahr 2004 beendete.
Bowman stellte einen weiteren Rekord beim Daytona-Qualifying auf. Denn mit dem fünften Start aus der ersten Reihe in Folge, ist er alleiniger Spitzenhalter. Larson ist im Übrigen der erste Champion seit Jimmie Johnson 2008, der im Folgejahr zur Pole-Position im ersten Punkterennen fuhr.
Und für Hendrick Motorsports kommt es gar noch besser: Es ist das 15. Mal, dass das NASCAR-Powerhouse die Pole-Position für sich beanspruchen konnte und das achte Mal, dass zwei der vier Autos die erste Startreihe besetzen.
Die Chevrolet-Fraktion gilt als klarer Favorit auf einen Duel-Sieg. Mit insgesamt 53 ersten Plätzen (23 in Duel 1, 30 in Duel 2) führen sie die Liste klar vor Ford (27; 15 in Duel 1, 12 in Duel 2) und Toyota (7; 1 in Duel 1, 6 in Duel 2) an. Die meisten Duels entschieden im aktiven Fahrerkader Kyle Busch und Denny Hamlin (beide Joe Gibbs Racing) mit jeweils drei für sich. In der Historie bleibt es unangefochten Dale Earnhardt Sr. mit 12.