Die NASCAR Cup Series-Saison 2023 markierte die 75. Austragung der Meisterschaft in der Geschichte des Sports - William Byron legt auf dem Papier die beste Saison hin
Am 19. Februar 2023 begann in Florida mit dem Daytona 500 die zweite Punktesaison der Next-Gen-Ära, die am 5. November mit dem Championship 4 in Phoenix, wo sich Penske-Pilot Ryan Blaney zum ersten Mal in seiner NASCAR-Karriere einen nationalen Titel sicherte, endete. Doch laut buildingspeed.org verbirgt sich hinter der Saison viel mehr als nur der zweite Penske-Fahrertitel in Folge.
Neunmal Overtime - Buescher der "Ironman" der Saison
Beim ersten Blick auf die Statistik fällt auf, dass neun Rennen erst in der Overtime endeten. Diese lauten: Daytona 500, Las Vegas I, Phoenix I, COTA, Talladega I, Darlington I, Gateway, Daytona II und Kansas II. Zwei Rennen wurden verkürzt, und zwar die Chicago-Premiere (einsetzende Dunkelheit) sowie Atlanta II (Regen).
Hingegen wurden vier Rennen erst am Montag mit der schwarz-weiß karierten Flagge beendet. Diese lauten: Dover, Charlotte Oval, New Hampshire und Michigan. Zum "Mr. Monday" avancierte Joe-Gibbs-Fahrer Martin Truex Jr. mit zwei Siegen.
Scheinbar unbeeindruckt von all dem war RFK-Pilot Chris Buescher. Von 9375 Runden spulte der dreifache Saisonsieger ganze 9225 ab und setzte sich mit 98,4 % aller möglichen Runden knapp vor Kevin Harvick (98,3 %) auf Rang eins dieser Kategorie. Bubba Wallace machte mit 98,0 % das Podium perfekt. Im Gegenzug dazu blieben zwei Vollzeit-Fahrer unter der 90%-Schwelle: Daniel Suarez (89,5 %) und Ty Dillon (88,9 %).
In Virginia ist es am schönsten - Charlotte Oval markiert den Marathon
Die NASCAR Cup Series war auf 27 Strecken und in 19 Staaten zu Gast. Virginia hat viermal ein Punkterennen ausgetragen und damit mehr als alle anderen Bundesstaaten. Florida und Tennessee kommen als engste Verfolger auf je drei Austragungen.
Weitere Staaten mit mindestens einem Gastspiel waren: Alabama, Arizona, Georgia, Illinois, Kalifornien, Kansas, Nevada, North Carolina, South Carolina, Texas (je 2x) und Delaware, Indiana, Michigan, New Hampshire, New York, Pennsylvania (je 1x).
Zählt man den Clash, die beiden Daytona-Duels sowie das All-Star-Event dazu, dann haben Florida fünf, Kalifornien drei und North Carolina vier Cup-Veranstaltungen gehabt.
Doch auch wenn Virginia die meisten Punktrennen ausgetragen hat, war es auf dem Charlotte Motor Speedway, wo das längste Rennen der Saison stattgefunden hat. Denn das Coca-Cola 600 ging, ohne Rotunterbrechung, über eine Länge von vier Stunden, 58 Minuten und 50 Sekunden. Im Vergleich dazu wirkte Watkins Glen mit einer Rennzeit von einer Stunde, 58 Minuten und 44 Sekunden wie ein Sprint.
Cautions: Rekord in den 2020er-Jahren
Auch wenn 2023 insgesamt 252 Gelbphasen ausgerufen wurden, was auf 36 Punkterennen gerechnet einem Schnitt von sieben gelben Tüchern (inkl. Stages) entspricht, waren das die wenigsten Cautions in diesem Jahrzehnt.
Denn 2020 griff NASCAR in 282 Fällen zur Caution, 2021 waren es deren 258 und 2022 deren 302. Blickt man allerdings noch ein wenig weiter zurück, erkennt man, dass die diesjährige Caution-Zahl zuletzt 2019 unterboten wurde, als es 248 davon gab.
Befasst man sich intensiver mit der Saison 2023, so ist klar, dass von den 252 Gelbphasen, deren 104 aus Unfällen entstammten, 50 Drehern geschuldet waren und 20 aufgrund der Räder ausgerufen wurden. Des Weiteren waren neun auf ein stehendes Auto zurückzuführen, je vier auf das Wetter und die Bremsen, drei aufgrund von Debris und insgesamt drei aufgrund von Flüssigkeiten, Feuer und "weiteres."
Kyle Larson: Dauer-Abonnent der Gelbphasen
Der "Bösewicht der Gelbphasen" war Hendrick-Fahrer Kyle Larson, der in insgesamt 19 verwickelt war. Joe-Gibbs-Pilot Christopher Bell nimmt mit deren 17 Rang zwei ein, Bell-Teamkollege Ty Gibbs und Brad Keselowski (RFK) teilen sich mit je 16 den dritten Platz.
Von allen Vollzeit-Fahrern waren lediglich sechs weniger als zehnmal involviert: Martin Truex Jr. und William Byron mit je neun, Ty Dillon mit acht, Justin Haley mit sechs und Chase Elliott sowie Chris Buescher mit je fünf. Ebenfalls weniger als zehn Beteiligungen hatten die beiden Teilzeit-Piloten (bei mehr als 21 Starts) BJ McLeod mit vier und JJ Yeley mit fünf.
Boxengasse: Hotspot für Strafen
In der abgelaufenen Saison sind insgesamt 732 Strafen ausgerufen worden, wobei 396, und damit knapp mehr als die Hälfte, als "beabsichtigt" galten. Von den unbeabsichtigten 336 Strafen wurden 57 im Zuge der Pre-Race-Abnahme ausgesprochen, 262 während der Rennen und 17 während der Post-Race-Inspektion.
Konzentriert man den Blick auf die In-Race-Strafen, so ist klar, dass insgesamt 156 davon in der Boxengasse beanstandet wurden. Die häufigste Ursache war zu schnelles Fahren in der Boxenstraße. Ganze 126 Mal wurden die Fahrer dabei erwischt. Die Boxencrews sammelten 30 Strafen für "equipment issues", was einem Schnitt von 0,83 pro Rennen entspricht.
Finanziell profitiert hat NASCAR von den Post-Race-Strafen. Ganze $1.2 Millionen US-Dollar wanderten in die Kasse, wobei Chase Briscoe und das #14-Team von Stewart-Haas Racing mit $120.000 US-Dollar die größte Einmal-Summe bezahlen mussten.
König der Strafen: BJ McLeod
Zählt man die Voll- und Teilzeit-Fahrer zusammen, so hat NASCAR einen klaren "König der Strafen" in der Cup-Saison 2023 gefunden: BJ McLeod. Der Teilhaber des ehemaligen Charter-Teams Live Fast Motorsports hat 18 Verstöße in 23 Rennen gesammelt, wovon zwölf auf Speeding-Strafen zurückzuführen waren.
Von den Vollzeit-Piloten war es hingegen Michael McDowell, der mit 13 Strafen die meisten auf sein Konto buchte. Der Indianapolis-Rundkurs-Sieger setzte sich damit vor Austin Dillon und Austin Cindric, die auf je elf kamen. Harrison Burton hatte als einziger Fahrer, der alle 36 Rennen bestritt, keine einzige Strafe aufgesammelt.
DNF: So wenige Ausfälle wie seit 2016 nicht mehr
Für Fans, Fahrer und NASCAR war die Saison 2023 in puncto Ausfälle fast schon eine Goldgrube. Denn es wurden lediglich 167 vorzeitige DNF's notiert, wobei Austin Dillon mit zehn die meisten verbuchte. Als einziger Vollzeit-Fahrer beendete hingegen Corey LaJoie alle Rennen.
Zuletzt gab es eine solch tiefe DNF-Zahl im letzten Titeljahr von Jimmie Johnson, als 163 notiert wurden. Blickt man allerdings auf die letzten zwanzig Jahre zurück, waren das die Viertwenigsten hinter 2015 (126), 2008 (160) und eben 2016 (163).
Am 19. Februar 2023 begann in Florida mit dem Daytona 500 die zweite Punktesaison der Next-Gen-Ära, die am 5. November mit dem Championship 4 in Phoenix, wo sich Penske-Pilot Ryan Blaney zum ersten Mal in seiner NASCAR-Karriere einen nationalen Titel sicherte, endete. Doch laut buildingspeed.org verbirgt sich hinter der Saison viel mehr als nur der zweite Penske-Fahrertitel in Folge.
Neunmal Overtime - Buescher der "Ironman" der Saison
Beim ersten Blick auf die Statistik fällt auf, dass neun Rennen erst in der Overtime endeten. Diese lauten: Daytona 500, Las Vegas I, Phoenix I, COTA, Talladega I, Darlington I, Gateway, Daytona II und Kansas II. Zwei Rennen wurden verkürzt, und zwar die Chicago-Premiere (einsetzende Dunkelheit) sowie Atlanta II (Regen).
Hingegen wurden vier Rennen erst am Montag mit der schwarz-weiß karierten Flagge beendet. Diese lauten: Dover, Charlotte Oval, New Hampshire und Michigan. Zum "Mr. Monday" avancierte Joe-Gibbs-Fahrer Martin Truex Jr. mit zwei Siegen.
Scheinbar unbeeindruckt von all dem war RFK-Pilot Chris Buescher. Von 9375 Runden spulte der dreifache Saisonsieger ganze 9225 ab und setzte sich mit 98,4 % aller möglichen Runden knapp vor Kevin Harvick (98,3 %) auf Rang eins dieser Kategorie. Bubba Wallace machte mit 98,0 % das Podium perfekt. Im Gegenzug dazu blieben zwei Vollzeit-Fahrer unter der 90%-Schwelle: Daniel Suarez (89,5 %) und Ty Dillon (88,9 %).
In Virginia ist es am schönsten - Charlotte Oval markiert den Marathon
Die NASCAR Cup Series war auf 27 Strecken und in 19 Staaten zu Gast. Virginia hat viermal ein Punkterennen ausgetragen und damit mehr als alle anderen Bundesstaaten. Florida und Tennessee kommen als engste Verfolger auf je drei Austragungen.
Weitere Staaten mit mindestens einem Gastspiel waren: Alabama, Arizona, Georgia, Illinois, Kalifornien, Kansas, Nevada, North Carolina, South Carolina, Texas (je 2x) und Delaware, Indiana, Michigan, New Hampshire, New York, Pennsylvania (je 1x).
Zählt man den Clash, die beiden Daytona-Duels sowie das All-Star-Event dazu, dann haben Florida fünf, Kalifornien drei und North Carolina vier Cup-Veranstaltungen gehabt.
Doch auch wenn Virginia die meisten Punktrennen ausgetragen hat, war es auf dem Charlotte Motor Speedway, wo das längste Rennen der Saison stattgefunden hat. Denn das Coca-Cola 600 ging, ohne Rotunterbrechung, über eine Länge von vier Stunden, 58 Minuten und 50 Sekunden. Im Vergleich dazu wirkte Watkins Glen mit einer Rennzeit von einer Stunde, 58 Minuten und 44 Sekunden wie ein Sprint.
Cautions: Rekord in den 2020er-Jahren
Auch wenn 2023 insgesamt 252 Gelbphasen ausgerufen wurden, was auf 36 Punkterennen gerechnet einem Schnitt von sieben gelben Tüchern (inkl. Stages) entspricht, waren das die wenigsten Cautions in diesem Jahrzehnt.
Denn 2020 griff NASCAR in 282 Fällen zur Caution, 2021 waren es deren 258 und 2022 deren 302. Blickt man allerdings noch ein wenig weiter zurück, erkennt man, dass die diesjährige Caution-Zahl zuletzt 2019 unterboten wurde, als es 248 davon gab.
Befasst man sich intensiver mit der Saison 2023, so ist klar, dass von den 252 Gelbphasen, deren 104 aus Unfällen entstammten, 50 Drehern geschuldet waren und 20 aufgrund der Räder ausgerufen wurden. Des Weiteren waren neun auf ein stehendes Auto zurückzuführen, je vier auf das Wetter und die Bremsen, drei aufgrund von Debris und insgesamt drei aufgrund von Flüssigkeiten, Feuer und "weiteres."
Kyle Larson: Dauer-Abonnent der Gelbphasen
Der "Bösewicht der Gelbphasen" war Hendrick-Fahrer Kyle Larson, der in insgesamt 19 verwickelt war. Joe-Gibbs-Pilot Christopher Bell nimmt mit deren 17 Rang zwei ein, Bell-Teamkollege Ty Gibbs und Brad Keselowski (RFK) teilen sich mit je 16 den dritten Platz.
Von allen Vollzeit-Fahrern waren lediglich sechs weniger als zehnmal involviert: Martin Truex Jr. und William Byron mit je neun, Ty Dillon mit acht, Justin Haley mit sechs und Chase Elliott sowie Chris Buescher mit je fünf. Ebenfalls weniger als zehn Beteiligungen hatten die beiden Teilzeit-Piloten (bei mehr als 21 Starts) BJ McLeod mit vier und JJ Yeley mit fünf.
Boxengasse: Hotspot für Strafen
In der abgelaufenen Saison sind insgesamt 732 Strafen ausgerufen worden, wobei 396, und damit knapp mehr als die Hälfte, als "beabsichtigt" galten. Von den unbeabsichtigten 336 Strafen wurden 57 im Zuge der Pre-Race-Abnahme ausgesprochen, 262 während der Rennen und 17 während der Post-Race-Inspektion.
Konzentriert man den Blick auf die In-Race-Strafen, so ist klar, dass insgesamt 156 davon in der Boxengasse beanstandet wurden. Die häufigste Ursache war zu schnelles Fahren in der Boxenstraße. Ganze 126 Mal wurden die Fahrer dabei erwischt. Die Boxencrews sammelten 30 Strafen für "equipment issues", was einem Schnitt von 0,83 pro Rennen entspricht.
Finanziell profitiert hat NASCAR von den Post-Race-Strafen. Ganze $1.2 Millionen US-Dollar wanderten in die Kasse, wobei Chase Briscoe und das #14-Team von Stewart-Haas Racing mit $120.000 US-Dollar die größte Einmal-Summe bezahlen mussten.
König der Strafen: BJ McLeod
Zählt man die Voll- und Teilzeit-Fahrer zusammen, so hat NASCAR einen klaren "König der Strafen" in der Cup-Saison 2023 gefunden: BJ McLeod. Der Teilhaber des ehemaligen Charter-Teams Live Fast Motorsports hat 18 Verstöße in 23 Rennen gesammelt, wovon zwölf auf Speeding-Strafen zurückzuführen waren.
Von den Vollzeit-Piloten war es hingegen Michael McDowell, der mit 13 Strafen die meisten auf sein Konto buchte. Der Indianapolis-Rundkurs-Sieger setzte sich damit vor Austin Dillon und Austin Cindric, die auf je elf kamen. Harrison Burton hatte als einziger Fahrer, der alle 36 Rennen bestritt, keine einzige Strafe aufgesammelt.
DNF: So wenige Ausfälle wie seit 2016 nicht mehr
Für Fans, Fahrer und NASCAR war die Saison 2023 in puncto Ausfälle fast schon eine Goldgrube. Denn es wurden lediglich 167 vorzeitige DNF's notiert, wobei Austin Dillon mit zehn die meisten verbuchte. Als einziger Vollzeit-Fahrer beendete hingegen Corey LaJoie alle Rennen.
Zuletzt gab es eine solch tiefe DNF-Zahl im letzten Titeljahr von Jimmie Johnson, als 163 notiert wurden. Blickt man allerdings auf die letzten zwanzig Jahre zurück, waren das die Viertwenigsten hinter 2015 (126), 2008 (160) und eben 2016 (163).
Erfreulich für 2023 ist zudem, dass in zwei Rennen alle Fahrer das Ziel erreichten: Richmond II und Indianapolis.
Übersicht: Siege, Stages, Top 5s und Co.
In der Saison 2023 stach vorwiegend ein Fahrer besonders hervor: William Byron. Der Hendrick-Pilot verbuchte, verglichen mit der Konkurrenz, die meisten Siege (6), Stages (9), Top-Ten-Ergebnisse (21) sowie Führungsrunden (1127). Lediglich bei den Top-Fünf-Ergebnissen musste sich der Meisterschafts-Dritte die Krone mit Teamkollege Kyle Larson teilen, da beide auf 15 kamen.
Blickt man allerdings genauer auf die einzelnen Kategorien, haben insgesamt zehn Fahrer zweimal oder öfter gewonnen. Auf nur einen Sieg kamen hingegen fünf Fahrer, wobei es mit Shane van Gisbergen und Michael McDowell zwei Premierensieger gab.
Bei den Stages waren insgesamt 18 Fahrer erfolgreich, wobei acht Piloten fünf oder mehr sammelten. Bei den Top-Fünf-Ergebnissen waren hingegen acht von 31 Fahrern zweistellig. Insgesamt schafften es aber 36 Fahrer, mindestens ein Top-Ten-Resultat einzufahren, wobei nur fünf Fahrer 18 der 36 Punktrennen unter den besten Zehn beendeten.
Abschließend sammelten nur zwei Fahrer mehr als 1000 Führungsrunden, wobei Denny Hamlin mit deren 998 haarscharf die 1000er-Marke verpasste. Insgesamt sammelten aber 37 Fahrer mindestens eine Führungsrunde.
Vorschau auf 2024
Das NASCAR-Jahr 2024 wird am 4. Februar* mit dem Busch Light Clash at The Coliseum in Los Angeles eröffnet, bevor das erste Punktrennen am 18. Februar* mit dem Daytona 500 über die Bühne gehen wird. Das Coca-Cola 600 in Charlotte findet am 26. Mai* statt, das Brickyard 400 in Indianapolis ist für den 21. Juli* und das Southern 500 in Darlington für den 1. September* datiert. Die Playoffs starten am 8. September* in Atlanta und enden am 10. November* in Phoenix.
*Alle Angaben in Eastern Time (US)
*Alle Angaben in Eastern Time (US)