Nach der Premiere im Vorjahr gastiert die NASCAR Cup Series erneut auf dem Rundkurs von Indianapolis - Fans erwartet Kampf der “Road Course Ringer”
Bereits 2021 gelang die Premiere der NASCAR Cup Series auf dem Indianapolis Motor Speedway, wo zugleich auch zum ersten Mal überhaupt die NASCAR und die NTT IndyCar Series an einem Wochenende auf der gleichen Strecke fuhren.
Nun wird auch 2022 auf dem 3,925 Kilometer langen Rundkurs gefahren. Das Verizon 200 markiert das vierte Rundkurs-Rennen der laufenden Saison und könnte wieder für eine Überraschung gut sein.
Denn bereits in der laufenden Saison siegte Ross Chastain in Austin, Trackhouse-Teamkollege Daniel Suarez jubelte in Sonoma ebenfalls erstmals. Und auf Road America setzte sich Tyler Reddick (Richard Childress Racing) gegen Chase Elliott (Hendrick Motorsports) durch. Drei erstmalige Cup-Sieger, die durch das Next-Gen-Auto in den Vordergrund gerückt sind.
Road Course Ringer. Aber wer ist der Favorit?
13 Fahrer im aktuellen Cup-Feld sind für Siege oder Top-Ergebnisse auf Rundkursen gut. Allen voran Elliott, der in seiner Cup-Karriere bislang sieben Road-Course-Siege einfuhr und damit klarer Spitzenreiter im Feld ist. Doch auch Kyle Busch und Martin Truex Jr. (beide Joe Gibbs Racing) mit je vier Erfolgen können am Ende in der Victory Lane stehen, wenn auch die Toyota-Fraktion im Jahr 2022 deutliche Probleme auf Rundkursen hat.
Elliott-Teamkollege Larson sowie Allmendinger aus dem Kaulig-Rennstall kommen auf drei bzw. zwei RC-Siege. Doch Allmendinger gewann im Vorjahr bei der Premiere und war in der laufenden Xfinity-Saison bereits in Austin und Portland siegreich. Xfinity-Kollege Ty Gibbs, der erneut als Ersatzmann für Kurt Busch (23XI Racing) fungiert, gewann in Elkhart Lake.
Das Chevy-Lager komplettieren Tyler Reddick (Richard Childress Racing) mit dem Road-America-Sieg, Chastain mit dem Sieg in Austin und insgesamt drei Top-Ten-Ergebnissen 2022 sowie Suarez, der neben dem Sonoma-Erfolg Fünfter in Elkhart Lake wurde.
Aus dem Ford-Lager grüßen Ryan Blaney (Team Penske) mit zwei Top-Ten-Ergebnissen 2022 und dem Road-Course-Erfolg bei der Charlotte-Roval-Premiere 2018 sowie Chris Buescher (RFK Racing) mit einem beachtlichen zweiten Platz in Sonoma und Rang sechs in Elkhart Lake.
Blaney-Teamkollege Cindric ist neben Elliott und Chastain der einzige Pilot, der alle drei Rundkurs-Rennen 2022 in den Top Ten beenden konnte. Und in seiner Xfinity-Karriere sammelte Cindric fünf Rundkurs-Siege.
Das “Dark Horse” der Runde dürfte aber wohl Michael McDowell im Front-Row-Ford sein, der nach Rang acht in Road America und Platz drei in Sonoma in Indianapolis zum großen Wurf ausholen und das Playoff-Ticket lösen könnte.
Starterliste: Ex-F1-Pilot Kvyat mit von der Partie
In Indianapolis werden alle 36 Charter- plus zwei Open-Autos an den Start gehen. Der wohl prominenteste Starter der Part-Time-Piloten wird Ex-F1-Pilot Daniil Kvyat in der Startnummer 26 vom Open-Team “Team Hezeberg” sein. Teamkollege ist niemand Geringeres als der zweimalige EuroNASCAR-Champion Loris Hezemans im Ford mit der #27. Kvyat pilotiert seinerseits einen Toyota.
Doch Kvyat ist nicht der einzige Ex-F1-Pilot, der sich in der NASCAR versucht. Ausgerechnet Hezeberg-Kollege Jacques Villeneuve (F1-Weltmeister 1997) war dieses Jahr beim Daytona 500 am Start. Kvyat ist zudem nicht der einzige ehemalige Red-Bull-verbundene Pilot, der ein Cup-Auto bewegen wird.
Denn Scott Speed startete 2008 und 2009 für das Red-Bull-NASCAR-Team, wo einst Haas-F1-Teamchef Günther Steiner in selbiger Rolle zu Werke war, und bestritt bis 2013 insgesamt 118 Rennen.
Auch Ex-Williams- und -McLaren-Pilot Juan Pablo Montoya startete in 255 Rennen für Chip Ganassi Racing durch und fuhr gar zwei Mal in die Victory Lane. Neben Kvyat hat sich für Watkins Glen bereits Kimi Räikkönen (#91, Trackhouse Racing) angekündigt.
Zu Kvyat und Hezemans gesellen sich in der Starterliste Road Course Ringer Allmendinger, Joey Hand im Rick-Ware-Ford mit der #15, Josh Williams (#78, Live Fast Motorsports), der bereits beim Bristol-Dirt-Rennen dabei war, und Kurt-Busch-Ersatzmann Gibbs in der #45.
Hendrick-Lastwagen fängt Feuer
Schreckliche Bilder spielten sich am Donnerstag (Ortszeit) am Team-Truck der Startnummer 24 von Hendrick Motorsports ab. Offenbar hatte der Generator Feuer gefangen, das Team konnte aber das Rennauto entladen. Dem Vernehmen nach wurde zwar der Truck, allerdings nicht der Chevy-Rennwagen beschädigt. Zudem soll keine Person zu schaden gekommen sein. Byron wird am Sonntag starten können.
Übertragung und weitere Renninfos
Beim Verizon 200 sind 82 Runden angesetzt. Die erste Stage beträgt 15 Runden, Stage 2 deren 20 Runden. Die finale dritte Stage ist auf 47 Runden festgesetzt. Der Gelb-Rekord aus dem Vorjahr liegt bei sechs.
Übertragen wird das 22. Rennen der Saison im deutschsprachigen Raum Motorvision TV. Der Rennstart ist für kurz nach 21:00 Uhr angesetzt. Kostenlos steht auch die NASCAR App zur Verfügung. Der LTO-Live-Ticker setzt planmäßig aus, kehrt aber für das 23. Saisonrennen in Michigan (7.August, 21:00 Uhr) zurück.