Vorschau: YellaWood 500
Zum zweiten Rennen der “Round of 12” zieht es den NASCAR-Tross zur Restrictor-Plate-Schlacht nach Talladega - Playoff-Teilnehmer Alex Bowman fällt aus
Nach dem turbulenten Auftakt zur “Round of 12” in Texas, bei dem Tyler Reddick (Richard Childress Racing) den vierten Spoiler-Sieg in Folge perfekt machte, zieht es den NASCAR-Tross auf das 2,66-Meilen-Oval des Talladega Superspeedway. Im Herzen Alabamas muss allerdings ein Playoff-Teilnehmer nach einem Crash in Fort Worth auf seinen Start verzichten.

Dieser Fahrer lautet Alex Bowman (Hendrick Motorsports), der Donnerstagabend (MESZ) bekannt gab, dass er aufgrund “Gehirnerschütterung-ähnlichen Symptomen” das Talladega-Rennen nicht bestreiten kann. Doch der Pilot der Startnummer 48 hat Glück: NASCAR gestattet ihm den “Waiver”, auf dem Charlotte Roval würde es aber wohl einen notwendigen Sieg brauchen, um in die “Round of 8” aufzusteigen.

Noah Gragson ersetzt verletzten Bowman
Hendrick Motorsports hat für den verletzten Bowman bereits Ersatz gefunden: Noah Gragson. Eigentlich hätte der Titelanwärter in der NASCAR Xfinity Series sowie Teilzeit-Cup-Pilot bei Kaulig Racing für Beard Motorsports in der Startnummer 62 an den Start gehen sollen.

Dieses Cockpit hat Gragson nun geräumt und wird eben in der #48 fahren. In der freigewordenen #62 vertritt ihn Justin Allgaier, der in diesem Jahr bereits beim Bristol-Dirtrennen für Spire Motorsports im Einsatz war und während der Corona-Pandemie 2020 Jimmie Johnson beim Oval-Rennen von Indianapolis ersetzt hatte.

Einer, der nach seinem heftigen Texas-Crash Glück hatte, war Cody Ware. Der Pilot der #51 von Rick Ware Racing sorgte mit seinem Einschlag in die Boxenmauer für beängstigende Bilder, nach den Ergebnissen der Untersuchungen ist allerdings klar: Der 26-Jährige wird beim YellaWood 500 an den Start gehen.

Brad Keselowski als alleinige Nummer 2 in Talladega?
Die Restrictor-Plate-Hochburg strotzt nur vor Historie. Bubba Wallace schrieb beim Abbruch-Rennen im Vorjahr Geschichte, denn er feierte als zweiter Afro-Amerikaner überhaupt einen Cup-Sieg - der bis dahin einzige war Wendell Scott 1963.  

Auch Keselowski könnte die Geschichtsbücher von Talladega neu schreiben. Denn der RFK-Pilot steht aktuell bei sechs Siegen auf dem 2,66-Meilen-Oval und hat damit gleich viele wie Jeff Gordon und Dale Earnhardt Jr. auf dem Konto.

Sollte der Champion von 2012 seinen siebten Sieg feiern, würde es ihn noch in dieser Saison auf die ewige Nummer 2 der Talladega-Sieger setzen. Im “Earnhardt-Country” hat nur ein Fahrer mehr Erfolge: Dale Earnhardt Sr. (10), der im Herbst 2000 seinen 76. und  letzten Cup-Sieg in Alabama feierte.

Unwahrscheinlich ist ein Sieg nicht, gilt Keselowski doch als einer der wohl besten Restrictor-Plate-Piloten im aktiven Cup-Feld. Zudem erlebte der Ford-Rennstall RFK Racing in den vergangenen Rennen einen Aufschwung, nachdem Chris Buescher in Bristol gewann und Keselowski in Texas gar die erste Phase des Rennens anführte und am Ende Achter wurde. Und: Keselowski feierte seinen ersten Cup-Sieg 2009 in Talladega.

Viele Gelbphasen erwartet
Im Talladega-Herbstrennen geht es meistens zur Sache. Denn bereits auf dem größten Oval in der NASCAR Cup Series kann entweder das sichere Ticket für die “Round of 8” gezogen oder nachhaltig die Titel-Chancen zerstört werden.

In der vergangenen Herbst-Auflage reichten Wallace fünf Gelbphasen zum Abbruch-Sieg, im Herbst 2020 kam es mit dem Sieger Denny Hamlin (Joe Gibbs Racing) zum Caution-Rekord. Ganze 13-mal wurde das gelbe Tuch geschwenkt, nach der Overtime sahen 25 von 39 Autos das Ziel und Hamlin löste das Ticket für die nächste Playoff-Runde.

Auch die Herbst-Rennen der Jahre davor zeichneten sich durch Gelbphasen aus. So gewann Ryan Blaney 2019 nach neun gelben Tüchern und Aric Almirola 2018 nach deren acht. Ganze elf Mal wurde das gelb-farbige Tuch 2017 geschwenkt, ehe Keselowski seinen bis dato letzten Talladega-Sieg einheimsen konnte.

Neues Playoff-Picture nach Byron-Strafe
Nachdem William Byron für sein absichtliches Rammen gegen Hamlin im Texas-Rennen mit 25 Punkten bestraft wurde, hat sich das Playoff-Picture nochmals verändert.

So lautet das neuen Playoff-Bild: Joey Logano (+37), Ross Chastain (+25), Kyle Larson (+23), Ryan Blaney (+22), Denny Hamlin (+15), Daniel Suarez (+11), Chase Elliott (+11), Chase Briscoe (+7), Austin Cindric (-7), William Byron (-8), Christopher Bell (-25), Alex Bowman (-26).

Stage-Längen und Übertragung
Die geplante Renndistanz für das YellaWood 500 lautet 188 Runden. Die Stage-Längen sind auf 60 (S1), 60 (S2) und 68 (finale Stage) aufgeteilt. Den Fahrern stehen zudem sieben Reifensätze zur Verfügung, ein Fuel-Stint wird für 34-38 Runden prognostiziert.

Da Talladega nicht von MotorvisionTV übertragen wird, steht dem Zuschauer entweder Sport1+ oder der NASCAR TrackPass zur Verfügung. Auf Twitter wird LTO weiterhin den Live-Ticker anbieten. Ticker-Start ist ca. um 19:45 Uhr.