Die NASCAR Cup Series kehrt am Sonntag zurück zum Richmond Raceway für das letzte Short-Track-Rennen vor den Playoffs. Beim 24. Lauf der Saison wird erneut auf der 0,75 Meilen langen Strecke gefahren, welche im Jahr 1953 ihre Cup-Premiere feierte.
Richmond ist seit 1955 durchgehend im Cup-Kalender und mit Ausnahme der Pandemie-Saison 2020 seit 1959 mit je zwei Termine pro Jahr vertreten.
Das kleine D-förmige Oval weist eine Kurvenüberhöhung von 14 Grad in den Kurven, 8 Grad im Start-Ziel-Bogen und 2 Grad in der Gegengeraden auf. Der Caution-Rekord von 16 Gelbphasen wurde im September-Rennen 2016 aufgestellt.
Die letzte Chance für Truex?
Nachdem sich Kevin Harvick (Stewart-Hass Racing) den Sieg in Michigan holen konnte, gibt es nun 15 verschiedene Rennsieger in der aktuellen Saison. Dadurch ist aktuell nur noch ein Playoff-Platz offen, welcher an den Fahrer mit den meisten Punkten ohne Sieg vergeben werden kann.
Ryan Blaney (Penske) und Martin Truex Jr. (Joe Gibbs Racing) stehen in der Punktetabelle zwar auf den Plätzen zwei und vier, allerdings sind beide bisher sieglos bei Punkt-Rennen in dieser Saison. Blaney hat 19 Punkte Vorsprung auf Truex, dahinter kommt Erik Jones (Petty GMS) in der Punktetabelle der sieglosen Piloten. Mit 190 Punkten Rückstand auf Blaney wird Jones es jedoch wohl nur mit einem Sieg in die Playoffs schaffen.
Während Blaney und Truex um den letzten verfügbaren Playoff-Platz kämpfen, besteht die akute Gefahr, dass es einen 16. verschiedenen Sieger gibt. Dies würde dazu führen, dass man ohne Sieg nicht in die Playoffs einziehen könnte.
Doch könnte gerade Richmond die vielleicht letzte Chance für Martin Truex Jr. sein um sich mit einem Sieg zu qualifizieren. In Richmond konnte der 42-jährige bereits in beiden Rennen 2019 und im zweiten Rennen 2021 siegen. Dazu war Toyota in den letzten Jahren sehr stark mit neun Siegen in den letzten 13 Rennen.
Sollte Truex im nächsten Rennen nicht gewinnen können wird der Playoff-Einzug wohl sehr schwer. Mit Watkins Glen folgt ein Rundkurs, und auf diesen war Toyota in dieser Saison ungewöhnlich schwach. Dazu wird das Finale der regulären Saison auf dem Daytona Superspeedway ausgetragen – einem Streckentyp auf welchem Truex noch nie gewinnen konnte, Ryan Blaney dagegen bereits drei Mal.
Favoritenrolle in Richmond
Neben Martin Truex Jr. sollte man vor allem Kyle Busch im Auge behalten. Dieser konnte bereits je 6 Mal im Cup und in der Xfinity-Serie siegen. Danach folgen Kevin Harvick mit 3 Cup- und 7 Xfinity-Siegen sowie Denny Hamlin mit ebenfalls 3 Cup-, 4 Xfinity- und einem Truck-Sieg.
Zweifach erfolgreich waren Joey Logano, Brad Keselowski sowie Kurt Busch (welcher jedoch nicht antreten kann). Abschließend konnten die beiden Hendrick-Motorsports-Piloten Kyle Larson und Alex Bowman je einen Erfolg feiern.
Ty Gibbs ersetzt Kurt Busch zum 4. Mal in Folge
Die Folgen des Unfalls vom Pocono-Qualifying sind für Kurt Busch weiterhin zu gravierend um hinter das Steuer zurückzukehren. Er fühle den Fortschritt der Genesung, allerdings wurde ihm in einer Renn-Simulation deutlich, dass er körperlich noch nicht zur Rückkehr bereit sei, teilte der 44-jährige via Twitter mit.
Ty Gibbs wird somit erneut den Toyota Camry mit Startnummer 45 pilotieren, welcher in Richmond mit einem Design angelehnt an den ikonischen Air Jordan 11 Concord Sneaker-Schuh antreten wird. Kurt Busch konnte in Kansas beim bisher einzigen Cup-Einsatz eines Jordan-Designs von Teambesitzer und Star-Basketballer Michael Jordan siegen. Durch diesen Sieg steht Kurt Busch trotz der verpassten Rennen aktuell immer noch auf einem Playoff-Platz, ist jedoch der Sieger mit den wenigsten Punkten in dieser Saison. Sollte es 17 verschiedene Sieger geben, könnte er diesen Spot also noch verlieren.
3 Xfinity-Piloten in Richmond
Doch nicht nur Ty Gibbs wird in Richmond ein Cup-Auto übernehmen. Landon Cassill wird den Spire Motorsports Chevrolet #77 planmäßig anstelle von Josh Bilicki pilotieren.
Neben Gibbs und Cassill wird mit Noah Gragson im Kaulig Racing Chevrolet mit Startnummer 16 ein weiterer Xfinity-Vollzeit-Pilot antreten. Gragson wurde in der Woche als neuer Cup-Vollzeit-Fahrer bei Petty GMS für die Startnummer 42 in der kommenden Saison vorgestellt.
Stagelängen und Übertragung
Das Federated Auto Parts 400 wird am Sonntag ab 20:30 Uhr auf Sport 1+ und dem Trackpass übertragen. Die grüne Flagge wird gegen 21:15 Uhr deutscher Zeit erwartet. Da keine deutschsprachige Übertragung zur Verfügung steht wird es wie üblich den LTO-Liveticker auf Twitter geben.
Für das 400-Meilen lange Rennen werden die 300 Runden auf 70 in Stage 1, 160 in Stage 2 und 170 Runden in der finalen Stage aufgeteilt. Die Regenwahrscheinlichkeit wird mit 10% angegeben.